Englische Möbel

Die Regierungszeit von George des ersten galt in der englischen Mobiliarkultur als „Übergangszeit“ bis zum florierenden Zeitalter der Chippendales. Von 1715 bis 1740 erstreckte sich die Georgeanische Periode, die Größtenteils recht beschauliches hervor brachte. In dieser recht ruhigen Epoche, wurde einer der bedeutendesten englischen Möbelbauer geboren: William Kent.

Spielerisch wird unter den englischen Möbelbauern der Barock als „Age of Walnut“ (Zeitalter der Walnuß) bezeichnet. Dies lag an der beliebten Verwendung von Nußbaum während dieser Epoche. Die vorangegangene Epoche „Age of Oak“ (Zeitalter der Eiche) ist für ihre pompösen Eichenmöbel bekannt. Die Verwendung von Eiche hörte fast komplett im Barock auf.

Viktorianische Periode (1830 – 1901):

Nicht nur für Historiker ist die Ära der Königin Viktoria ein interessanter Abschnitt in der britischen Geschichte. Für Liebhaber der englischen Antiquitäten – Kultur bietet die Viktorianische Periode einen radikalen Umbruch in der Herstellung englischer Möbel. Die wohl längste Regierungszeit in der britischen Geschichte bot Königin Viktroria. Ihre Ära war eine Zeit des Wandels auf allen Ebenen. Die Gesellschaft vollzog eine Veränderung und Weiterentwicklung in Politik, Kultur und Mode. Die strengen, antiken Formen der vorangegangen Regency Periode wurden verworfen. Einrichtungen wurden von grundauf umdekoriert. In dieser Zeit des gehobenen Bürgertums wurden Wohnräume mit pompösen Möbeln dekoriert. Englische Möbelbauer stellten nun Mobiliar her, dass geschwungen und feiner geschnitzt wurde. Die Viktorianische Periode war für den Wohlstand ihrer Bevölkerung bekannt – und diesen lebten Bürger auch in ihren Einrichtungen aus. Dies führte u.a.  zur Herstellung von imposanten Sideboards.

 

 

 

Chesterfield Sessel aus der viktorianischen Periode

Die Edwardian Periode (1901 – 1910):

Die letzte Entstehungszeit von englischen Antiquitäten war die Edwardian Periode. In diesem letzten Kapitel englischer Antiquitäten, entstand der sogenannte Jugendstil, auch als „Art nouveau“ bekannt. Der Jugendstil wurde inspiriert von William Morris. Der größte englische Möbelbauer dieser Zeit war Charles Mackintosh. Leider konnte sich dieser Stil nicht weiterhin in der Möbelkultur durchsetzen. 

Die Zeit der prunkvollen Möbel aus der Viktorianischen Periode, endete auch mit ihr. Die Edwardian Periode brachte den Edwardian Style hervor. Eine Stilrichtung mit feinen, zierlichen englischen Möbel. Man besann sich auf die klassichen Elemente der Regency und Georgianischen Periode zurück. Hepllewhite und Sheraton wurden von den englischen Möbelbauern wieder entdeckt und kopiert. Ein Merkmal der Möbel aus der Edwardian Periode ist beispielsweise die Verarbeitung von Bandintarsien an Stuhl- und Tischbeinen.

                                                     

Ecktisch im Edwardian Style