Military und Campaign Möbel – Funktionale Eleganz für Ihre englische Einrichtung mit Geschichte
Fragen Sie 100 Leute, wie sie sich eine englische Einrichtung vorstellen, und Sie bekommen zahllose unterschiedliche Antworten. Und das nicht ohne Grund: Obwohl man Design-Klassiker wie das Chesterfield Sofa oder den dekorativen englischen Kitsch automatisch mit britischen Wohnwelten assoziiert, lässt sich der englische Einrichtungsstil nicht auf eine spezifische Farb- und Möbelwahl reduzieren. Luxuriös viktorianisch, klassisch edwardianisch oder der Landhausstil - dies ist nur ein Bruchteil der verschiedenen Strömungen. Was diese Einrichtungen eint, ist die Liebe für zahlreiche dekorative Elemente, die ihre jeweiligen Möbel zu einzigartigen Stücken mit spezifischen Charakteren macht. Bevorzugen Sie es jedoch eine Spur schlichter, wird Sie an einem weiteren englischen Möbelstil Gefallen finden: Nämlich an den funktionalen Campaign Möbeln, deren Geschichte mindestens bis in das englische Empire zurückreicht.
Immer wieder schwärmen wir davon, wie praktisch und funktional die englische Möbelbaukunst schon immer ausgerichtet war. Alleine die zahlreichen Kleinmöbel, die kleine Raumsituationen effizient nutzen und pfiffige Innovationen hervorgebracht haben, sind der beste Beweis für die Kreativität des englischen Handwerks. Wieso stechen Campaign Möbel dann noch hervor? Was sind Campaign Möbel eigentlich?
Der grundlegende Unterschied zwischen originalen Campaign Möbeln und klassischen englischen Einrichtungsgegenständen ist, dass erstere ursprünglich für das Reisen konzipiert wurden. Finden Chesterfield Sofa und Co. vorwiegend in der heimeligen Stube ihren Platz, so lernten englische Campaign Möbel vor allem Kajüten, Zelte und zahlreiche Plätze in verschiedenen Regionen der Welt kennen. Sie kamen daher vor allem im Militär zum Einsatz. Aus diesem Hintergrund leitet sich auch die Bezeichnung „Campaign Möbel“ ab, denn im militärischen Sinne lässt sich „campaign“ am besten mit „Einsatz“ oder „Feldzug“ übersetzen. Auch der Begriff „Military Möbel“ wird ab und an synonym für „Campaign Möbel“ verwendet.
In Feldzügen und militärischen Einsätzen musste das Reisemobiliar vor allem eines sein: leicht zu transportieren. Obwohl es zahlreiche verschiedene Campaign Möbel gibt, eint sie die grundsätzlich schlichte, geometrische Form. Die Möbel mussten einfach auseinander gebaut werden können oder waren faltbar. Vor allem Aufbewahrungsmöbel wie Kommoden wurden in ihrem Design so konzipiert, dass sie ohne Probleme aufeinander gestapelt werden konnten und einen sicheren Halt hatten. Damit die Möbel auf den langen Reisen nicht Gefahr liefen, beschädigt zu werden, wurde beim Bau auf dekorative Elemente verzichtet – insbesondere auf solche, die von der Grundform des Möbels abstanden.
Da die Ecken der Campaign Möbel Schäden an anderen Möbeln verursachen konnten und selbst sehr empfindlich waren, wurden viele Campaign Möbel mit Beschlägen aus Messing versehen. Einige Military Möbel besaßen in die Türen und Schubladen eingesetzte Griffe, die zusammen mit der Oberfläche eine glatte Ebene bildeten. Auch dies diente dem Schutz weiterer Möbel auf langen Transportwegen.
Da die Transportwege teilweise auch zu Fuß bewältigt wurden, mussten die Campaign Möbel leicht zu handeln sein. Vor allem große Möbelstücke wurden mit Griffen an den Seiten ausgestattet, damit sie ohne Probleme getragen werden konnten. Campaign Möbel waren also durch und durch für lange und langsame Reisen optimiert.
Englische Reisemöbel mit römischem Ursprung – eine kurze Zeitreise mit Campaign Möbeln
Das Konzept der leicht zu transportierenden Möbel war sicherlich keine Erfindung der Briten. Die Ursprünge der Reisemöbel reichen sogar bis in das römische Reich zurück – und zwar bis in die Feldzüge des römischen Kaisers Julius Caesar. Caesar nahm auf seinen langen Reisen nicht nur innovative, faltbare Möbel mit, sondern auch tragbare Holzböden und exklusive Dekorationen. Die Zelte des Kaisers sollten den gleichen Komfort besitzen wie die Gemächer in Rom.
Die gleiche Mentalität inspirierte den englischen Möbelbau im 19. Jahrhundert, als das britische Imperium immer weiter expandierte und die britischen Offiziere und Generäle auf ihren Reisen durch die Welt nicht auf den heimischen Komfort und Luxus verzichten wollten.
Eines der frühesten Beispiele eines britischen Campaign Möbels stellt die sogenannte Wellington Chest dar, die nach dem Duke of Wellington benannt wurde. Anders als klassische Kommoden zeigt die Wellington Chest eine sehr schmale und hohe Form und wurde mit flachen Schubladen bestückt – oftmals mit 7 Stück, eine für jeden Tag.
Der Bedarf nach Campaign Möbeln stieg mit Expansion des britischen Empires und ging mit einem Wettbewerb unter den Offizieren und Generälen einher. Wer hatte die innovativsten und schönsten Reisemöbel? Zur Mitte des 19. Jahrhunderts hin stieg die Anzahl der Möbelbauer in Großbritannien, die sich auf Campaign Möbel spezialisiert hatten. Alleine in London waren zu dem Zeitpunkt über 85 Manufakturen ansässig, die Reisemöbel für das Militär herstellten.
Mit der Expansion des Reiches veränderten sich auch die Ansprüche an die Campaign Möbel. So wurden beispielsweise Kissen gegen geflochtene Sitzflächen ausgetauscht, als die britischen Kolonien in wärmeren Gegenden wie Indien Fuß fassten. Diese Neuerung ermöglichte einen besseren Luftstrom und wurde an heißen Tagen besonders geschätzt.
Im frühen 20. Jahrhundert veränderte sich aufgrund der voranschreitenden Technologien die Art der militärischen Einsätze. Das langsame Voranschreiten und Expandieren war strategisch nicht mehr sinnvoll und so sank auch der Bedarf an funktionalen und doch luxuriösen Reisemöbeln. Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs setzte in der Kunst und dem Design der Trend zum Simplen ein, der die folgenden Jahrzehnte prägen sollte. Die ursprünglichen Campaign Möbel bewiesen aber auch hier ihren enormen Einfluss, denn ihre geometrischen Formen kamen weiterhin zum Einsatz. Auch ihre Funktionalität wurde im Möbelbau weiterhin sehr geschätzt und immer wieder verwertet – so würde es Ihren klappbaren Campingstuhl heute vielleicht nicht geben, wenn das britische Empire keine faltbaren Campaign Stühle hervorgebracht hätte.
Einrichten mit Military und Campaign Möbeln heute – hier werden Sie fündig
Aufgrund der Begeisterung und der Unterstützung für das britische Militär im 19. Jahrhundert wurden Campaign Möbel nicht nur für Generäle und Offiziere hergestellt, sondern auch für private Haushalte in der Heimat. Die privaten Campaign Möbel unterschieden sich ausschließlich in Nuancen von den Reisemöbeln, wie beispielsweise zusätzliche dekorative Leisten oder Füße, die nicht abnehmbar waren. Auch heute begeistert das Design englischer Campaign Möbel, denn ihre Funktionalität und schlichte Eleganz traf genau den Nerv des 20. Jahrhunderts.
Originale antike Campaign Möbel aus dem 19. Jahrhundert sind sehr gefragt – und dementsprechend sehr rar und kostbar. Dieser Umstand soll Sie jedoch nicht daran hindern, den Flair der damaligen Reisemöbel in Ihr Interieur zu bringen. Da sich Campaign Möbel so unheimlich großer Beliebtheit erfreuten, wurden sie nicht nur als Möbel für Privathaushalte gebaut sondern auch in den Jahren nach der glänzenden Zeit des britischen Imperiums reproduziert. Noch heute finden Sie authentische Campaign Stil Möbel – Vintage und neu – die den originalen englischen Campaign Möbeln in nichts nachstehen.
In unserem Onlineshop finden Sie sowohl neue Military und Campaign Stil Möbel, die eigens für Sie gebaut werden, als auch antike und Vintage Einzelstücke aus Großbritannien. Zeigen die Einzelstücke eigene Geschichten, die Sie bereits in den vergangenen Jahren erlebt haben, eröffnen Ihnen die neu angefertigten Campaign Stil Möbel die Möglichkeit, mit ihnen Ihre eigenen Geschichten zu schreiben.
Entdecken Sie hier bei Morris genau das Campaign Möbel, mit dem Sie Ihre Vorstellung schlichter englischer Eleganz nach Hause bringen können:
Sollten Sie Fragen und Anregungen zu unseren englischen Campaign Stil Möbeln haben, kontaktieren Sie uns gerne telefonisch (02131 – 3140535) oder per Mail (mail@morris-antik.de).
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