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Edle Barock Möbel versus schlichte Queen Anne Möbel

Heute wollen wir uns dem 17. Jahrhundert widmen, denn hier stoßen wir auf zwei ganz gegensätzliche, aber sehr beliebte Möbelstile: Barock Möbel versus Queen Anne Möbel. Im 17. Jahrhundert, der Zeit des Barock, war der Abstand zwischen prunkvoll und schlicht besonders groß. Die geschmückten, polierten und pompösen Barock Möbel standen hier den schlichten und zweckmäßigen Queen Anne Möbeln gegenüber. Doch wie kommt es zu einer solchen Diskrepanz? Wir erklären es Ihnen, liefern dazu Hintergrundwissen und erläutern die Unterschiede und die Merkmale von Barock Möbeln und Queen Anne Möbeln. Starten wir mit etwas Hintergrundwissen zur Epoche an sich: Die Möbel wurden allesamt aus hochwertigem Holz gemacht. Der englische Barock wird auch als „Age of Walnut“ bezeichnet, es war also als Zeitalter des Nussbaumholzes bekannt. Zudem kam der Barock nur sehr langsam in England an, denn zur Regierungszeit von Karl I. und Oliver Cromwell veränderte sich nicht sonderlich viel am bisherigen Möbelstil. Erst Karl II., der bis 1660 in Frankreich im Exil gelebt hatte, brachte die französischen und auch die italienischen Barock Möbel in seine Heimat. Ins Bürgertum drangen sie jedoch nicht vor. Denn dort gab es vor allem die schlichten Queen Anne Möbel.

 

 

Pompöse englische Möbel: Die antiken Holzmöbel des Barock

 Der englische König, Karl II., brachte die prachtvollen antiken Holzmöbel des Barock Frankreichs nach England, wo sie sich im Adel großer Beliebtheit erfreuten. In Frankreich und Italien war die Stilbewegung längst im Gange, nun kam sie endlich auch in England an. Die schönen antiken Holzmöbel waren reich geschmückt mit aufwendigsten Intarsien und anderen Veredelungen, alle Linien waren herrlich geschwungen und die Flächen besonders bauchig, was die englischen Möbel noch  viel pompöser und prachtvoller wirken ließ. Mit einem Nussholzfurnier und hochwertiger Politur veredelt waren die englischen Möbel des Barock eine echte Augenweide. Etwas derart Kostbares war nur in der höfischen Gesellschaft begehrt. Der Barock drang nie bis zu den englischen Möbeln des Bürgertums vor – denn so viel Prunk konnten sich diese nicht leisten. Dafür bildete sich hier eine Art Gegenbewegung, denn die englischen Möbel wurden schlichter und schlichter.  Die Queen Anne Möbel wurden sehr populär im Bürgertum und sind das Beispiel für antike Holzmöbel des englischen Proletariats im 17. Jahrhundert.

 

Schlichte, und doch edle englische Holzmöbel: Queen Anne Stil

Der Queen Anne Stil war das typische englische Holzmöbel der Bourgeoisie im 17. Jahrhundert. Das einzige, was diese ungemein schlichten Möbel mit dem prunkvollen höfischen Barock gemein hatte, war das edle Nussbaumholz, das verwendet wurde. Ansonsten waren die Englischen Holzmöbel im Queen Anne Stil vor allem schlicht und funktional – sie erinnerten ein wenig an die deutschen Biedermeier Möbel. Die aufwendig geschnitzten Möbel der vorherigen Epoche verschwanden zu Beginn des Jahrhunderts zunehmend und die Möbel waren zwar massiv und hochwertig, doch auf eine prächtige Optik wurde nicht mehr viel Wert gelegt, die Engländer wollten einfache, sachliche und zweckmäßige Möbel. Es war wie ein stiller Protest, eine Rebellion gegen die höfische Dekadenz. Die Nachfolgerin von Karl II. war Königin Anne. Zu ihrer Regierungszeit hatte der Queen Anne Stil seine Hochphase – daher tragen die englischen Holzmöbel des Bürgertums auch ihren Namen. Diese Möbel prägten zudem den simplen Kolonialstil, der von England nach Amerika gebracht wurde.

 

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Der Morris Antiques Blog

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